Google verdrängt mit dem Chromebook das iPad im Klassenzimmer
|Die Rivalität zwischen Google und Apple kommt jetzt schon im Klassenzimmer zum Tragen. Jedes Unternehmen möchte die Schüler mit der neuesten Technologie ausstatten. Überraschenderweise ist dabei dem Suchmaschinenkonzern ein unerwarteter Erfolg mit dem Chromebook gelungen.
Warum das Chromebook das iPad schlagen konnte
Die Rivalen Apple und Google sind sich in einem einig. Man möchte schon die Schüler an die neuesten Technologien heranführen, denn sie sind die Kunden von morgen. Bisher war bei diesem Wettstreit Apple immer der eindeutige Sieger, doch nun hat sich das Blatt gewendet. Die amerikanischen Schulen rüsten von iPad auf Chromebook um.
Nach Angaben von IDC kamen im 3. Quartal des Jahres 2014 ungefähr 715.000 Chromebooks mit dem Betriebssystem Chrome erstmals zum Einsatz. Diese Anzahl liegt zum ersten Mal über dem Wert der iPads, die bei 702.000 Stück lagen. Auch in den amerikanischen Schulen hat man die Vorteile des Chromebooks erkannt. Zum Einen kann man einiges an Geld einsparen, denn das Chromebook ist gegenüber dem iPad um einiges günstiger. Außerdem haben sie den großen Vorteil, über eine physische Tastatur zu verfügen. Dies kommt dem Schulalltag sehr entgegen.
Der Optimismus von Apple bröckelt
Stolz präsentierte Apple noch im vorausgegangenen Jahr beim Tabletmarkt für die Schulen einen Marktanteil von 94 Prozent. Der Optimismus macht nun Ernüchterung Platz. Laut Marktforschungsinstitut Futurescope Consulting ist der Wert 2014 bei den Tablets insgesamt gefallen. Im Vorjahr konnte man den gesamten Tabletbereich von Apple noch bei 43 Prozent einstufen, jetzt liegt er bei 33 Prozent. Auch Android ist auf dem Vormarsch und wird für Schulen interessant. Die Geräte sind stabiler geworden und widerstandsfähiger. Sie sind damit jetzt auch für den rauen Schulalltag geeignet. Während Apple also damit beschäftigt war, Android hinter sich zu halten, ging Google auf der anderen Seite auf die Überholspur und schoss unbemerkt am großen Konzern vorbei.
Die Chromebooks von Google basieren im Prinzip auf dem Google-Webbrowser. Die Hersteller dieser Chromebooks sind bekannte Unternehmen, zum Beispiel Asus, HP oder Samsung. Die Nachfrage nimmt ständig zu und auch in kleinen Unternehmen kommt das Chromebook immer öfter zum Einsatz.
Die Vorteile beim Chromebook
Nicht nur die günstigeren Kosten sprechen für ein Google Chromebook. Sie bieten eine einfache und daher bessere Verwaltung. Gerade in den Schulen und Bildungseinrichtungen ist das ein wichtiger Punkt. Die Zukunft wird den Schulen eine Geräte-Management bringen, wie man es bereits bei Unternehmen gewohnt ist.
Chromebooks müssen eine Internet-Anbindung haben. Alle Programme werden aus dem Internet geladen. Damit bleiben die Geräte nicht nur ständig aktuell, sondern verhindern auch, dass sich Viren festsetzen können. Schaltet man den Rechner aus, wird der Speicher wieder gereinigt und entleert. Die Software für die Schüler wird in einer Cloud bereitgestellt. Die Notebooks können daher auch problemlos untereinander ausgetauscht werden. Durch das Anmelden mit dem jeweiligen Konto kann jeder Schüler auf seine ganz spezielle Arbeitsumgebung zugreifen. Bei Apple ist das nicht möglich.
Futurescope schätzt den Absatz der Chromebooks in Schulen auf internationaler Ebene im dritten Quartal auf eine Million. 85 Prozent davon gehen in die USA, der Rest wird in Kanada, Großbritannien, den Niederlanden und Schweden aufgeteilt. Deutschland kann sich an diesem Hype noch nicht beteiligen. Dort gibt es eine Vorschrift, die besagt: „Informationen im öffentlichen Bereich, dazu gehören Schulen, dürfen nicht außerhalb der EU gespeichert werden.“ Die Server von Google aber stehen immer noch in den USA und machen daher eine Zusammenarbeit derzeit unmöglich. Sicher wird sich Google dazu auch noch etwas einfallen lassen, denn es ist eher unvorstellbar, dass Google auf den deutschen Markt im Schulbereich verzichten möchte.