Das Scheitern von Windows 8
|Der Start von Windows 10 steht kurz bevor. Damit ist es Zeit, Bilanz für das Vorgängersystem zu ziehen. Die Namensgebung von Microsoft ist hier nicht ganz schlüssig, da es sich hier nicht um Windows 9, sondern um Windows 8 handelt. Dieses wurde mit einem größeren Update zu Windows 8.1.
Mit dem Start des neuen Betriebssystems ist klar, dass der Marktanteil für die beiden Versionen von Windows 8 nicht weiter steigen wird. Die Rechner, die mit einem Betriebssystem an die Kunden ausgeliefert werden, werden in Zukunft mit dem neuesten System ausgestattet sein. Auch Updatewillige, sei es nun in einem privaten oder geschäftlichen Umfeld, werden zur neuen Version greifen.
Damit lässt sich feststellen, dass Windows 8 gescheitert ist. Der aktuelle Marktanteil beträgt gerade einmal etwas über 16%. Wie deutlich diese Niederlage für Microsoft ist, wird klar, wenn man sich den Marktanteil von Windows 7 vor Augen führt, der aktuell bei ca. 61% liegt. Selbst Windows XP, dessen Support bereits lange beendet worden ist und das technisch gesehen aus der Steinzeit stammt, hat noch einen Anteil von ca. 12%.
Das Windows 8 sich niemals beim Verbraucher durchgesetzt hat, ist damit offensichtlich. Dabei ist das System sehr ambitioniert gestartet. Mit einer neuen intuitiven Bedienoberfläche, der unter anderem der „Start“-Knopf zum Opfer fiel, sollte eine Brücke zwischen Geräten mit und ohne Touch-Funktion geschlagen werden. Das aber wurde von vielen Nutzern nicht als Fortschritt interpretiert, sondern als umständliche Änderung der etablierten Bedienoberflächen vorheriger Windows Editionen. Der neue Startbildschirm des Systems wurde als verspielt und unbrauchbar angesehen.
Auch die Kritik vieler Experten viel negativ aus. Dabei konnte auch durch das große Update auf Windows 8.1 das Ruder nicht mehr herumgerissen werden. Windows 8 war bereits zum Scheitern verurteilt, auch wenn in der aktualisierten Version viele Kritikpunkte aufgegriffen worden sind (der beliebte Startknopf feierte zum Beispiel ein kleines Comeback).
Die Hoffnung von Microsoft ruht jetzt also auf dem Nachfolger Windows 10. Welches Potential sowohl die Computer- und Software-Hersteller, als auch die Kunden noch in Windows setzen, wird wieder beim Blick auf die Marktanteile deutlich: über 90% aller Geräte laufen mit dem Betriebssystem von Microsoft. Die „größten“ Konkurrenten sind dabei Mac OS X 10.10 mit ca. 4,5% und Linux mit 1,61% Anteil am Markt.
Obwohl Microsoft schon einigen Kredit mit schlechten Windows Versionen verspielt hat, ist die Marktlage für eine gut umgesetzte Ausgabe des Betriebssystems exzellent. Dafür hat man nicht zuletzt mit Windows 8 gesorgt. Da dieses sich nicht durchsetzen konnte, stehen viele Computernutzer demnächst vor der Frage, welches System zukünftig auf ihrem Rechner laufen soll. Die Chance für Windows 10 ist also da.