Blackberry läutet die Trendwende ein
|Blackberry zählt als Pionier, wenn es um die Erfindung Smartphone geht. Eine Zeit lang angeschlagen, schreibt das Unternehmen jetzt endlich wieder schwarze Zahlen. Und das funktioniert, obwohl die Verkaufszahlen rückläufig sind. Ein harter Sparkurs bringt das Unternehmen derzeit wieder auf den richtigen Weg.
Blackberry strebt Neuausrichtung auf dem Smartphone Markt an
Die Quartalsbilanz von Blackberry präsentiert sich mit Höhen und Tiefen. Das vierte Quartal schließt mit einem um 28 Millionen Dollar höheren Gewinn ab. Gleichzeitig baut der Umsatz weiter ab. Die Erlöse haben um ungefähr 17 Prozent nachgegeben. Das Unternehmen schließt mit 660 Millionen Dollar Einnahmen das Jahr 2014 ab.
Hätte sich Blackberry nicht für einen harten Sparkurs entschieden, dann wären diese Zahlen erschreckend und alarmierend für das Unternehmen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Neuausrichtung der Geschäftsbereiche künftig die erhofften Erfolge beschert. Im vierten Quartal wurden an Endkunden rund 1,6 Millionen Smartphones verkauft. Apple kann hier 74,5 Millionen iPhones im selben Zeitraum dagegen setzen.
Die Veränderungen bei Blackberry
Wer den Namen Blackberry hört, denkt in erster Linie an E-Mail-Maschinen. 2013 führte das Unternehmen das neue Betriebssystem Blackberry 10 ein. Damit machte man aus den bis dato einfachen Geräten multimediale Allrounder. Blackberry Hub wird zur Kommunikationszentrale. Dort werden Kurznachrichten gespeichert, Facebook- und LinkedIn-Meldungen einsortiert oder verpasste Anrufe erfasst. Zum Öffnen der Oberfläche reicht eine einfache Geste und schon hat man zugriff auf die aktuellen Kalendermeldungen oder frisch eingegangene E-Mails.
Auch von den Tasten auf dem Blackberry hat sich das Unternehmen verabschiedet. Modern, wie bei den anderen Herstellern auch, wird das neue Smartphone über einen Touchscreen gesteuert. Blackberry ist in diesem Bereich sehr stolz auf die eigene Entwicklung. Sie ermöglicht die komplette Navigation über Gesten. So wird mit einem Wisch von unten nach oben das Smartphone zur Nutzung freigegeben. Eine weitere Geste ist notwendig, um die Kommunikationszentrale zu nutzen.
Tippen auf einem Touchscreen ist nicht für jedermann einfach. Während schmale Finger hier noch flotte Nachrichten tippen, wird es mit kräftigen Händen bedeutend schwieriger. Durch das persönliche Wörterbuch allerdings reichen meist zwei bis drei Buchstaben aus und das gewünschte Wort wird vollständig angezeigt. Damit wird die Eingabe von Nachrichten extrem beschleunigt. Vom Blackberry werden außerdem eventuelle Tippfehler gleich wieder entfernt. Weiß das Gerät nicht genau, welches Wort der User nutzen möchte, werden verschiedene Begriffe zur Auswahl angeboten. Das Smartphone geht damit durch einen Selbstlernprozess. Je länger man das Gerät nutzt, um so schneller geschieht die Kommunikation. Damit werden ungefähr 66 Prozent weniger Tastaturanschläge benötigt.
Die Anleger tun sich immer noch schwer, sich ein objektives Bild über den derzeitigen Stand des Unternehmens im Markt zu bilden. Die Aktie durchlebte zuerst eine lange Berg-und-Tal-Fahrt. Jetzt haben viele Aktionäre anscheinend neues Vertrauen in Blackberry aufgebaut. Die Anteilscheine zeigen einen Anstieg von vier Prozent. Analysten sehen im Sparkurs für das Unternehmen eine Zukunft, warnen aber auch davor sich nur auf eine Schiene zu konzentrieren. Blackberry wird sich in Zukunft daher auch wieder mehr auf die Software-Dienste konzentrieren, um sich von den Giganten wie Samsung und Apple abgrenzen zu können.